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Erste Fachstudie belegt:

Mit Hypnose können Stotterer geheilt werden!

Erstmals ist der Nachweis erbracht worden, dass Stotterer mit Hypnose geheilt werden können. Bisher galt in der Schulmedizin der unumstößliche Grundsatz: Stottern ist nicht heilbar. Eine von der Bielefelder HNO-Ärztin Monika Hellwig durchgeführte Studie belegt das Gegenteil: Es kommt nur auf die richtige Therapie an.

Bei kaum einer anderen Krankheit klaffen die Meinungen über die Ursachen und die daraus resultierenden Heilungsansätze so weit auseinander, wie bei der des Stotterns. Einigkeit besteht lediglich darüber, dass Stottern nicht aufgrund von körperlichen Mängeln sondern durch eine Fehlsteuerung im Gehirn entsteht. Über die Behandlungsansätze jedoch herrscht in der Spezialistenwelt Unsicherheit: Mit logopädischen Mitteln werden zwar oft kleine Fortschritte erzielt eine vollständige Heilung wurde aber niemals erreicht, sogenannte Wundertherapien - die von Klopf-und Trommel-Übungen bis hin zu Elektroschocks reichen - lassen auch den gewünschten Erfolg vermissen. Selbst der "Pschyrembel", die Bibel der Mediziner, schreibt nach wie vor Stottern sei nicht heilbar.

Vom Gegenteil überzeugt ist seit einigen Jahren das Greifenhofer Institut in Rockeskyll, das sich auf verschiedene Formen der Naturheilkunde und Hypnose-Therapien spezialisiert hat. Beruhend auf der Erkenntnis, dass jeder Stotternde unter Hypnose fehlerfrei sprechen kann, wurde bereits zu Beginn der 90er Jahre eine neue Therapieform entwickelt mit der inzwischen über 5000 Betroffene aus ganz Deutschland behandelt wurden.

Die A.L.T. (Autosuggestives Logospasmus Training) genannte Methode basiert dabei im wesentlichen auf einer Kombination von Hypnose und gezieltem Atemtraining.

Nachdem die Bielefelder HNO-Fachärztin Monika Hellwig durch einige ihrer Patienten auf das Institut aufmerksam geworden war, beschloss sie Anfang 1999 in einer breit angelegten Studie, die Wirksamkeit des A.L.T. zu erforschen. Dazu wertete sie Fragebögen von knapp 400 ehemalige Patienten des Greifenhofer Instituts aus, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt worden waren.

Die Auswertung brachte Folgendes zu Tage. Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Ein knappes Drittel aller Patienten stammte aus Familien, in denen bereits ein anderes Familienmitglied stottert.

  • Fast alle im Greifenhofer Institut behandelten Stotterer hatten bereits eine oder sogar mehrere Therapien erfolglos hinter sich.

  • Und schließlich die bahnbrechende Erkenntnis: Bei deutlich über 90 % aller Patienten, die auch nach Seminarende die im A.L.T. erlernten Übungen regelmäßig fortführten, konnte das Stottern langfristig geheilt werden (bei 93 % aller Befragten lag die Therapie länger als 1 Jahr zurück), die psychische Belastung ging zurück, Sprechängste und Minderwertigkeitsgefühle wurden abgebaut und die ehemaligen Stotterer können heute wieder ganz normal flüssig und fehlerfrei sprechen.

Im Fazit ihrer Studie kommt Monika Hellwig deshalb zu dem Ergebnis:

"Mit dem vom Greifenhofer Institut angebotenen Autosuggestiven Logospasmus Training (A.L.T.) können Stotternde langfristig und dauerhaft geheilt werden"

Studie Hellwig (Hellwig, M. (1999). Langzeitstudie über die Wirksamkeit des A.L.T. Autosuggestiven Logospasmus Training (nicht veröffentlichtes Manuskript). Klinikum Bielefeld Mitte HNO-Klinik, Deutschland.) zur Stottertherapie mit Hypnose

 

Neuer Fachartikel:

Die Forscherin und Professorin für Neuropsychologie, Leiterin des Institutes für Psychologie der Universität zu Freiburg, Frau Prof.Dr.Ulrike Halsband geht in ihrem neuesten Fachartikel unter anderem auf die Wirksamkeit der Hypnose in der Stottertherapie und auch im Speziellen auf die A.L.T.-Therapie ein. Hier der entsprechende Auszug:

Halsband, U (2016) Selbsthypnose und Autosuggestion, 

in Hans-Wolfgang Hoefert, Elmar Brähler, Christiane Eichenberg (Herausgeber): Selbstbehandlung und Selbstmedikation, Reihe: Organisation und Medizin - Band 1, Hogrefe Verlag.


1.1          Hypnose bei Stotterern

Das Stottern ist eine komplizierte Sprechstörung, bei der psychische, soziale und linguistische Faktoren als auch genetische und organische Ursachen eine Rolle spielen können. Allein in Deutschland stottern ca. eine Million Menschen, in Österreich schätzt man die Anzahl auf rund 80.000. Die Probleme beginnen meist im Kindesalter, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen. Stottern ist ein Problem, dass den Alltag der Betroffenen stark einschränken kann. Die Betroffenen können psychische Probleme entwickeln, sich zurückziehen, soziale Phobien oder gar depressive Verstimmungen zeigen. Stotterer haben somit einen hohen Leidensdruck. Eine gezielte Hypnose-Therapie gegen das Stottern kann den Betroffenen neue Hoffnung geben.

Kaya und Alladin (2012) setzten bei Stotternden Hypnose ein, um den Effekt eines Atemmuskulaturtrainings zu stärken. Untersucht wurden 59 stotternde Klienten. Mittels Hypnotherapie wurde das Selbstvertrauen der Stotterer gestärkt und negative Gedanken und Sorgen konnten reduziert werden. Es konnten signifikante Unterschiede vor und nach der Behandlung nachgewiesen werden.  Diese Ergebnisse zeigen die Effektivität hypnotherapeutisch unterstützten Zwerchfelltrainings bei der Behandlung des Stotterns.  Wichtig ist, dass eine Verbesserung des Stotterns bei den Betroffenen auch zu einem Abbau von Sprechängsten und Minderwertigkeitsgefühlen führt, und sich somit ihr gesamtes psychisches Wohlbefinden wieder verbessern kann.

Hellwig (1999) führte eine Langzeitstudie über die Wirkung eines Autosuggestiven Logospasmus Trainings (A.L.T.) bei Stotteren durch. Durch gezieltes Training lernt der Stotterer, sich mit der Atmung zu beschäftigen, so dass ihm keine Möglichkeit des Bewusstwerdens des Sprechvorganges bleibt. Autosuggestionen vertiefen und festigen die Sprechtechnik, so dass auch in Stresssituationen ein Rückfall in das  alte, falsche Atemschema nicht mehr vorkommt. Übungen zur Steigerung des Selbstbewußtseins und einer entsprechenden Mimik bilden ebenfalls einen wichtigen Bestandteil des Trainingsprogramms. Damit sollen Fehler, wie z.B. das Vorformulieren, ausgeschaltet werden, gleichzeitig wird die Sprechangst vermindert. Es wurden 500 ehemalige Teilnehmende angeschrieben, 383 Fragebögen konnten in der Auswertung berücksichtigt werden. Die Ergebnisse sind beeindruckend: bei 57,4 % hatte sich das Stottern dauerhaft vermindert, bei 51,2 % war ein flüssiges Sprechen wieder möglich. Bei 41,8 % erfolgte ein Abbau des typischen Vermeidungsverhaltens, bei 46.2 % waren die Ängste deutlich reduziert.  Leider blieben die Ergebnisse bislang unveröffentlicht. In zukünftigen kontrollierten Studien gilt es zu klären, welche positiven Effekte alleine der Hypnotherapie und welche der Kombination Hypnotherapie und Atemmuskulaturtraining zuzuschreiben sind.

Herzlichen Dank an Frau Prof.Dr. Halsband für die Erlaubnis diesen Text veröffentlichen zu dürfen.

Die A.L.T.-Therapie kann Stotterern auf Dauer zum flüssigem Sprechen verhelfen und das nicht nur im Kindesalter. 

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